Griechische Landschildkröten naturnah und artgerecht halten

Eine artgerechte Haltung von Landschildkröten hat nichts mit einer Terrarienhaltung zu tun oder mit der Fütterung von Obst, Pellets, Tomaten, Salaten, Hunde- bzw. Katzendosenfutter oder gar Essensreste. Ganz zu Schweigen von zu trockenem Bodensubstrat und falsch dosierter Beleuchtung.

Um Landschildkröten artgerecht zu halten, sollte man sich Mutternatur als Vorlage nehmen. Die Schildkröten in freier Natur bewegen sich in mehreren Hektar Land. Dies ist sicherlich nicht in Gefangenschaft möglich. Jedoch sollte jedem klar sein, dass für eine ausgewachsene Landschildkröte ein Leben auf 1m² Sandkastenformat nichts mit artgerechter Haltung zu tun hat.

Im Freigehege sollte unbedingt auf die Beschaffenheit des Bodens und der Bepflanzung geachtet werden. Außerdem sollten Versteck- und Klettermöglichkeiten vorhanden sein. Für die weiblichen Landschildkröten muss ein Legehügel, der an einem sonnigen und in leichter Schräglage liegt, angelegt werden. Es sollte sich dort um eine lockere und wurzelfreie Erde handeln.

Im Spätherbst können in der Freianlage verschiedene Wildkräuter angepflanzt werden. Im Internet findet man hierzu verschiedene Anbieter für Wildkräutersamen speziell für Landschildkröten. 

Da in unseren Breitengraden ein anderes Klima als in den Herkunftsländern herrscht, müssen wir den Schildkröten die Möglichkeit geben, sich in einem beheizbaren Frühbeet oder besser noch Gewächshaus aufzuwärmen. Da es sich bei Landschildkröten um wechselwarme Tiere handelt, produzieren sie keine eigene Körperwärme. Erst wenn sich die Schildkröte auf Temperatur bringen kann, fängt ihr Stoffwechsel an zu arbeiten und sie geht auf Nahrungssuche. Zu kalt gehaltene Schildkröten würden vor gedecktem Tisch verhungern.